Einfach schneller und zukunftssicher mit intelligenten und flexiblen Erweiterungen und Apps

Individuelle Anpassung Ihrer Microsoft Dynamics NAV Lösung oder standardisierte Erweiterung? Vor dieser Entscheidung stehen die Verantwortlichen in Unternehmen regelmäßig, wenn es darum geht, die bestehende Lösung auszubauen. Udo Krachenfels eröffnet mit seinem Vortrag die Auftaktveranstaltung der Extension Experts und gibt den Teilnehmern einen ersten Überblick zu den Entscheidungsparametern.

Udo Krachenfels, Geschäftsführer der get&use Academy GmbH, eröffnete mit seinem Vortrag die Extension Experts Veranstaltung am 31.08.2018 in Oberursel und gab den Teilnehmern einen Überblick zum Auswahlprozess für Erweiterungen von Microsoft Dynamics NAV und Microsoft Dynamics 365 Business Central.

Rechtliche Rahmenbedingungen, Prozessoptimierungen, neue Märkte/Absatzkanäle/Verfahren und neue technische Möglichkeiten sind nur einige Ausgangspunkte für die Anpassung oder Erweiterung bestehender Microsoft Dynamics NAV Lösungen. Doch was bedeutet Erweiterung – Individualanpassung oder standardisiertes Add-On?

Seit Beginn der Microsoft Dynamics NAV (Navision) Ära war der Leitspruch „Business Software ohne Grenzen“ gleichzeitig Aufforderung und Motivation für alle Projektbeteiligten, die Software auf die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen anzupassen. Nicht selten wurden aus kleinen Anpassungen anspruchsvolle Entwicklungsprojekte, die spätestens beim nächsten Upgrade eine echte Herausforderung und Kostenposition darstellten. Doch die Zeiten haben sich geändert - die Funktionsbreite und -tiefe im Microsoft Dynamics NAV Standard hat sich kontinuierlich erweitert, Partner haben sich auf die Erstellung von Branchenmodulen und Add-Ons konzentriert und Unternehmen tendieren immer mehr dazu, sich an Standards in NAV und den Branchenmodulen zu orientieren und Add-Ons zur Erweiterung zu nutzen anstatt individuelle Anpassungen in den Vordergrund der Implementierung zu stellen.



Bei der Auswahl des richtigen Add-Ons steht natürlich die Prozessabdeckung im Vordergrund. Doch spätestens im zweiten Schritt sollte die Standardisierung im Sinne der einheitlichen Oberfläche und Bedienung und der Integration in die Standardprozesse geprüft werden, um den Einarbeitungsaufwand zu reduzieren. Die technische Standardisierung bietet darüber hinaus gerade im Hinblick auf Implementierung und zukünftigem Releasemanagement entscheidende Vorteile.

Obwohl viele Add-Ons bereits heute über Internetrecherche oder Onlineportale identifiziert und als Download bereitgestellt werden, nimmt der Hersteller bzw. Anbieter eines Add-Ons eine bedeutende Rolle ein. Die Kenntnis der Prozesse und der Arbeitsweise der Anwender, sowie die Erfahrung aus unterschiedlichen Implementierungsszenarien sind der entscheidende Mehrwert, die ein erfahrener Hersteller mit einem Add-On bereitstellt. Aus diesem Grund ist die Fokussierung eines Herstellers auf die Entwicklung und Bereitstellung von Add-Ons, zumindest innerhalb des Unternehmens, eine zwingende Voraussetzung, um von Erfahrungswerten zu profitieren und im Sinne der Projektsicherheit, sowohl zeit- als auch budgetbezogen eine klare Kalkulationsbasis zu erhalten.

Einige Unternehmen orientieren sich im Auswahlprozess immer noch an der ersten Aufwandsschätzungen von (eigenen) Entwicklern, frei nach dem Motto „Das ist nichts Großes, können wir mit wenig Aufwand umsetzen…“. Dabei ist das Ergebnis dieses Entwicklungsprojektes noch gar nicht absehbar und der wahre Projektumfang häufig ein Vielfaches der ersten Schätzung. Durch den Einsatz von Add-Ons können jedoch bereits im Auswahlprozess vorhandene Funktionen in der Anwendung geprüft werden, um so zu einer wirtschaftlich fundierten Bewertung hinsichtlich Kosten und Prozessabdeckung zu kommen.

In den letzten Jahren konzentrieren sich Unternehmen immer mehr auf die Standardprozesse einer Software und erwägen, zumindest bis zu einem gewissen Grad, die Anpassung der eigenen Abläufe an die Software. Das unterstützt zum einen die schnellere Implementierung und reduziert den Aufwand bei jedem zukünftigen Update wesentlich. Voraussetzung hierfür ist die Kenntnis der Standardprozesse, gerade auch in den bereits eingesetzten Modulen. Nicht selten stellt sich nach intensiver Schulung bzw. Prüfung heraus, dass Funktionen bereits in der installierten Software vorhanden sind, diese aber bisher nicht bekannt waren oder durch Mitarbeiterwechsel in Vergessenheit geraten sind.

Vermehrt sehen wir in letzter Zeit Unternehmen, die gar keine konkrete Prozessanforderung für ein Add-On haben, aber trotzdem intensiv nach Erweiterungsmöglichkeiten Ausschau halten. „Innovation durch Software“ ist hierfür die treibende Kraft. Denn oftmals sind es ganz neue technische Möglichkeiten, die über ein Add-On bereitgestellt werden und für Unternehmen die Chance bieten sich zu differenzieren – Big Data Analysen, IoT und Wearables sind hier nur einige Stichworte für derartige Innovationen.

In Zukunft wird sich die Bereitstellung und Implementierung von Erweiterungen nochmals wesentlich vereinfachen. Mit „Extensions 2.0“ bezeichnet Microsoft die technische Möglichkeit, Microsoft Dynamics NAV 2018 und Microsoft Dynamics 365 Business Central zu erweitern, ohne jedoch die Standardobjekte zu verändern. Das vereinfacht nicht nur den zukünftigen Updateprozesse, sondern erleichtert die Implementierung wesentlich. Die Erweiterungen werden zukünftig im Microsoft App Source bereitgestellt und können dort, ähnlich den Apps im Microsoft Store heruntergeladen, getestet und erworben werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Add-On Auswahlprozess dadurch verändern wird – die oben beschriebenen Anforderungen werden aber auch in Zukunft zu den Entscheidungsparametern zählen, wenn es darum geht, bestehende Microsoft Dynamics NAV und Microsoft Dynamics 365 Business Central Lösungen zu erweitern.

Um den Microsoft Dynamics NAV Standard kennen zu lernen und praktische Tipps für die tägliche Arbeit zu erhalten, besuchen Sie die Trainings der get&use Academy. Die Kursübersicht zeigt Ihnen die unterschiedlichen Einstiegsmöglichkeiten, von der Basisausbildung über die Fachausbildung bis zur Spezialausbildung.